Leitmotive

Es gibt drei zentrale Leitmotive, die man immer wieder in der Epoche des Barock wiederfindet:

Carpe Diem auf einer Sonnenuhr
Carpe Diem (aus dem Lat. = nutze den Tag).
Dieser Ausspruch richtet sich an die Menschen,

die lieber den Tag leben und genießen sollen, 
anstatt zu viel Zeit an den Gedanken der Endlichkeit
des Lebens zu verschwenden. 



Memento Mori (aus dem Lat. = bedenke deines Todes)
Dieser Spruch ist als Gegensatz zum Carpe Diem Motiv zu betrachten. Er soll den Menschen zum Nachdenken über Tod und das Sterben bringen. Der Mensch soll sich bewusst werden, dass auch er bald sterben muss. 
Allegorische Darstellung des Todes
als junger Mann mit einem Stundenglas


Hinter der Maske der Schönheit lauert der Tod
Vanitas (aus dem Lat. = Vergänglichkeit).
Ist ähnlich dem Memento Mori-Motiv, jedoch steht beim Vanitas nicht der Tod im Vordergrund, sondern die Nichtigkeit und Vergänglichkeit des Menschlichen Lebens. Dies wird z.B. häufig gezeigt durch die Fassade des Lebenden (wie Gesichter) in Kombination mit Schädeln, welche das Vergangene, Tote symbolisieren; wie auch gealterte Frauen in aufreizenden, jugendlichen  Posen. Ebenfalls wird die Vergänglichkeit der weltlichen Macht gezeigt durch den Verfall von Schlössern zu Ruinen oder durch abgelegte Kronen und Zepter. Halb verwestes Obst und Gemüse und leere Gläser wurden in der Malerei vor allem  in Stillleben abgebildet.


Kaum eine andere Epoche in der Geschichte wurde so sehr von Antithesen bestimmt wie der Barock. Durch die Ereigneisse des Dreißigjährigen Krieges wurde die europäische Bevölkerung in die Lage gebracht, sich tagtäglich den Tod vor Augen führen zu müssen. Dadurch wurde zwar der Überlebenswille gestärkt, allerdings kam auch bald die Einsicht, dass dieser letztendlich vergeblich sein würde.

Antithetik:
DiesseitsJenseits
EwigkeitZeit
ScheinSein
SpielErnst
LebensgierTodesbewusstsein
AufbauZerstörung
BlüteVerfall
carpe diemin memento mori
Erotik, WollustTugend, Askese
WohlstandArmut
GesundheitKrankheit